Schimmelkunde

Was ist Schimmel ?

Schimmelpilze sind Mikroorganismen und bestehen hauptsächlich aus folgenden Bestandteilen:

• Sporen
• Mycel
• Fruchtkörper

Schimmelpilze vermehren sich durch Bildung von Sporen, die auf dem Luftweg übertragen werden.
Sie sind in unserer Umgebung zum Beispiel im Waldboden oder der Blumenerde, in Käse oder in Biotonnen zu finden. Über die Außenluft, mit unserer Kleidung oder über Blumenerde, gelangen die Sporen auch in unsere Wohnungen. Dort werden sie erst dann zu einem Problem, wenn bestimmte Faktoren zusammentreffen und die Schimmelpilze sich in der Wohnung vermehren und zu einem Schimmelpilzbefall führen.

Wenn an Oberflächen von Bauteilen günstige Lebensbedingungen für den Schimmelpilz vorliegen, bilden sich die sog. Hyphen (Pilzsporen). Es sind winzige fadenartige Schimmelpilzbestandteile, deren Gesamtheit das Mycel bildet.

In weiterem Stadium entwickelt sich aus dem Mycel ein Fruchtkörper. Dieser kann sowohl in Form als auch Farbe variieren.Bei einem Schimmelpilzbefall in der Wohnung besteht der Fruchtkörper meistens aus einem unbegrenzten flächenartigen Belag mit „filzartigem“ Aussehen. Überwiegend sind graue und schwarze Farbtöne sichtbar, es können jedoch auch grüne, blaue oder rote Nuancen vorliegen. Sehr häufig geht ein Schimmelpilzbefall mit einem typisch, muffigen Geruch einher.

Wie entsteht Schimmel?

Schimmelpilze brauchen als Nahrungsgrundlage organisch gebundenen Kohlenstoff.
Dafür kommen in Wohnungen folgende Quellen infrage:• Wandputz mit organischen Bestandteilen
• Dispersionsanstriche
• Tapeten (insbesondere Raufaser)
• Staubablagerungen

Damit Schimmelpilze die Nährstoffe verwenden können, müssen die organischen Substanzen in Wasser gelöst sein. Ebenfalls notwendig ist ein entsprechender Temperaturbereich. Die optimale Temperatur liegt etwa zwischen 20 und 40°C. Vereinzelte Schimmelpilzarten treten auch in Temperaturbereichen zwischen -5°C und +55°C auf.

Damit sich Schimmelpilze gut entwickeln können, brauchen sie eine relativ hohe Luftfeuchte. Je nach Untergrundbedingung, Temperatur, Luftfeuchte und Nahrungsangebot, kann es innerhalb von wenigen Tagen bis hin zu einigen Wochen zur Auskeimung von Sporen und zur Ansiedlung von Schimmelpilzen kommen. Die Wachstumsgeschwindigkeit kann bei geeigneten Temperaturen (20°C) zwischen 0,7 und 3,7 mm pro Tag betragen.

Was bedeutet Schimmel für die Gesundheit ?

Allergien

Schimmelpilze können bei Menschen (insbesondere Menschen mit geschwächter Immunabwehr, mit bronchialen Vorerkrankungen oder Kleinkinder und Babys) Allergien verursachen. Man muss damit rechnen, dass folgende allergische Reaktionen ausgelöst werden:

• allergischer Schnupfen
• Bindehautentzündungen
• Asthma
• Neurodermitis

Vergiftungen

 

Durch Stoffwechselprodukte oder Zellbestandteile können Schimmelpilzbildungen toxische Wirkungen hervorrufen. Diese Giftstoffe bezeichnet man als Mykotoxine. Es ist möglich, dass durch die Luft abgegebene Wirkstoffe Krankheiten verursachen können, die vor allem die Lunge und die Haut oder auch die inneren Organe befallen.

Infektionen

 

Schimmelpilze können Infektionen hervorrufen.

Gerüche

 

In Wohnungen mit Schimmelpilzbefall muss man mit muffigem und modrigem Geruch rechnen.
Diese Gerüche kommen aus Stoffwechselprodukten der Schimmelpilze. Diese, an die Luft abgegebenen organischen Verbindungen, bezeichnet man als MVOC (microbial volatile organic compounds).
Durch Bestimmung dieser MVOC-Bestandteile in der Luft, kann man die nicht sichtbare Bildung von Schimmelpilzen in geschlossenen Räumen nachweisen.

Wenn eine gesundheitliche Belastung vermutet wird oder bereits vorliegt, dann sollte eine Untersuchung durch Ihren Arzt erfolgen.